Ein bisschen Inspiration
Während ich für den fertigen Roman noch einen Verlag suche - und nebenbei mehr über den derzeitigen Zustand der Bücherbranche erfahre, als ich vorher für möglich gehalten hätte - schreibe ich parallel an zwei anderen. Warum etwas einfach machen, wenn´s auch kompliziert geht ....
Immerhin spielen sie in der selben Dekade, wenn sie auch sonst wenig gemein haben, und hier sind ein paar Inspirationen, die beim schreiben helfen.
Die zwanziger Jahre fand ich schon immer faszinierend, so schillernd, so modern und gleichzeitig so fremd und so anders...
Sozusagen "Stadtführer" für die Epoche. Selbst wenn man die heutige Stadt kennt, sind die Details, die beim schreiben auftauchen, oft ohne Literatur nicht weiter ersichtlich, wie "Wo ging man eigentlich essen/spazieren/feiern/arbeiten?" "Wie war der Verkehr?" "Was für einen Ruf hatten bestimmte Stadtteile?" usw, usw. Solche Details herauszufinden ist unheimlich spannend und hilft, die Welt der Figure deutlicher "auszumalen". Hier sind also (einige) von mir benutzte Bücher, über jeweils Berlin und Santiago de Chile.
Da beide Spannungselemente erhalten, muss man sich auch über Polizeistrukturen informieren, über wichtige Protagonisten wie Kommissar Gennat, den technischen Stand der Dinge. Das Buch vorne im Bild, Delincuentes viajeros, erzählt über internationale Mobilität von Kriminellen in Südamerika, und wie die jeweiligen Polizeibehörden dagegen vorgingen. Das hier ist etwas Originalmaterial aus der Epoche, sozusagen ganz nebenbei (der in Berlin spielende Roman hat auch etwas mit der Berliner Konfektionsbranche zu tun). Die Deutsche Moden-Zeitung enthält auch Schnittmuster.
Und hier die Modelinie von 1926. Die gerade Linie herrscht noch vor, aber so langsam machen sich weichere, fliessendere Silhouetten sichtbar, gerne mit Drapierungen und Assymetrien. Hier vor allem am Mantel in der Mitte zu sehen.
Hat noch jemand Lust auf Schokolade nach viel Arbeit?